Buchtitel



mehr infos Licht und Schatten
Roman (Beltz & Gelberg, 2019)

Es ist der Winter 1704 und der Tod sitzt auf dem Wipfel einer Tanne und wartet geduldig auf die Geburt eines Kindes. Er ist nicht der einzige — ein Raunen wandert um die Welt und die Schatten lauschen mit gespitzten Ohren.

Schon in jungen Jahren macht sich Vida auf den Weg, um die Wahrheit zu finden. Sie hört den Ruf der Toten und begegnet ihrer eigenen Zukunft. Mit dreizehn lehren ihre Tanten sie die Mudras der Verbannung und sich ohne Waffen zu verteidigen. Denn Vida wurde geboren, um das Licht auf die Welt zurückzubringen. Aber niemand rechnet damit, dass sie ihren eigenen Weg geht und selbst dem Tod die Stirn bietet.



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mehr infos Still
(Eder & Bach, 2014)

Dieser Roman lauerte schon seit einer Weile in meiner Seele. Er ist fruchtbar dunkel, er hat eine Menge fieser Winkel und Ecken, mehr kann ich dazu wirklich nicht sagen. Still entstand in einem Guß und das war die beste Art, denn sonst hätte er mich in die Knie gewzungen. Schaut euch die Leseprobe an, die ersten Kapitel sagen alles an - drei Pespektiven, drei Welten, eine Kollision. Da mir das Buch noch sehr nahe ist, und ich am zweiten Teil des Engel sitze, kann ich hier nicht mehr sagen. Ich lade euch einfach zu der Geschichte ein und hoffe wie immer, daß ihr mir die Dunkelheit verzeiht. Sie macht Sinn, was manchmal schlimmer ist, als wenn sie keinen Sinn macht.


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mehr infos Der letzte Engel
(cbj, 2012)

Der letzte Engel ist eigentlich eines von diesen Geheimprojekten, die lange in der Schublade liegen und vor sich hinschlummern. Man will sie nicht wachküssen, weil man befürchtet, einen stürmische Liebesaffäre auszulösen, bei der man nie weiß, ob sie nicht mit einem Eispick im Herzen oder mit sechs Kindern im Haus endet. Bisher bin ich dem Eispick ausgewichen und Kinder gibt es auch keine, aber es wird mehr als ein Band werden, was an der Geschichte liegt, die mich so sehr mitgerissen hat, daß ich zwischendurch mit dem Kopf in den Händen dasaß und mich fragte: Was tust du nur, Zoran, was tust du nur?!
Der Verlag wartete auf das Buch, ich wartete auf die Essenz der Geschichte und die Geschichte grinste sich eins und wollte mir nicht verraten, um was es ging. Aber der stete Tropfen höhlt den Stein (ein Spruch, den ich schon immer einbauen wollte), und ich kämpfte mich durch ewig lange Nächte der Verzweiflung und kam der Geschichte auf die Spur und jetzt ist sie fertig. Der erste Teil zumindest. Und bald geht es weiter.
Viel mehr kann ich nicht zu Der letzte Engel sagen.
Stürzt euch rein und erschreckt euch nicht. Vertraut der Geschichte und vertraut mir. Ich habe das Monster wachgeküßt und ein wenig gezähmt. Es zieht nicht mehr durch die Gegend und tritt Türen ein, es kratzt nicht mehr an Fensterscheiben oder springt aus den Schatten, wenn ihr nicht damit rechnet. Aber haltet euch von dunklen Pfützen fern und paßt auf eure Erinnerung auf, denn Erinnerung ist unberechenbar.


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DU
(Ullstein, 2010)

Laß mich dich mitnehmen auf eine lange Reise. Ich werde deine Hand halten und deine Augen verschließen, wann immer du nicht hinsehen willst. Ich werde dir Mut einatmen und dich belgen, sobald du nicht damit rechnest. Du wirst hungern und dursten, du wirst sogar sterben und wieder zum Leben erweckt werden. Natürlich gibt es auch einiges zum Lachen, aber ich verspreche dir, du wirst mehr als einmal erschrocken den Kopf schütteln und das Schicksal einen Hurensohn schimpfen. Und wenn du zum Schluß denkst, du hast alles verstanden, werde ich dich an den Rand einer Klippe stellen, damit du dem Wind ins Gesicht schreist.

Die Idee zu Du schleppe ich seit einigen Jahren mit mir herum. Alles versammelte sich in diesem Buch. Ein Mix von Charakteren, meine ewige Beschäftigung mit Moral und Grenzen, die Du-Form und natürlich der Versuch etwas auszuprobieren, was ich bisher nicht ausprobiert habe. Es sind eine Menge Charaktere, die da auf euch zukommen. Ich fühlte mich zwischendurch wie in einem Wald, in dem alle Bäume gleichzeitig drohen zu kippen, während ich versuche sie vor dem Sturz zu bewahren.

Eigentlich sollte das Buch Die süßen Schlampen heißen, was ein sehr passender Titel gewesen wäre, aber der Verlag hat einen Rückzieher gemacht, weil sie besorgt waren, daß die Hälfte der Leser zurückzuckt. Der neue Titel war mein Kompromiss und ich mag ihn sehr, er ist knapp und präzise, außerdem habe ich schon ein paar Bücher mit DU im Titel und plane mehr zu machen.

Das Cover war am Anfang schwierig. Die erste Idee war ein Ausschnitt aus einem Gemälde und erinnerte sehr an Mankell & Co. Die nächste Idee war ein Mädchengesicht, das an diese Vampirgirliebücher erinnern sollte. Wir müssen ja an den Verkauf denken. Dann kam dieses Cover ist. Es ist ein Covervorschlag, den die Gestalterin für Sorry geplant hatte. Ich hatte die Daten-CD, auf der alle Coverideen für Sorry versammelt sind, und als wir in Verzweiflung dasaßen und gegen Mankell & Co und auch gegen die Vampirchen waren, erinnerte ich mich an das Gesicht von dem Typen und schlug die alte Coveridee vor. Es saß sofort. Die Ruhe im Gesicht des Mannes paßt perfekt zum Reisenden und gleichzeitig zum Logisten. Und da sie keine Hauptpersonen sind - die gibt es in dieser Geschichte nicht wirklich - war das Cover ideal. Ich mag es nicht, die Hauptperson des Buches festzuhalten, das soll der Leser in seinem Kopf selbst machen. Auch eine der süßen Schlampe abzubilden wäre für mich falsch gewesen, denn es sind ihrer fünf und ich wollte keine von den fünf hervorheben.

So. Mehr sage ich nicht zu Du. Erobert das Buch und habt Spaß mit der Du-Form. Für mich ist sie die naheste Art und Weise an euch als Leser heranzutreten. Ich sage euch, wer ihr seid, wie ihr euch fühlt, was euch passiert. Es ist sehr nahe, und ich denke es geht nicht näher. Ich denke auch, das ist genau der Job, den ein Autor haben sollte: Nahe an seine Leser herantreten. Viel Spaß mit dem Roman und laßt mich wissen, ob er funktioniert.


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Sorry
(Ullstein, 2009)

Dieser Roman hat mich gute zwei Jahre gekostet. Am Anfang sah alles ganz harmlos aus. Ich kam ins Schreiben rein, ich näherte mich der Mitte der Geschichte und dann war plötzlich Feierabend. Ich bekam Angst vor meinem eigenen Buch. Ich scheute davor zurück, mich auf meine Charaktere weiter einzulassen. Kurz gesagt - die Geschichte ging mir zu nahe.

Also habe ich ein Kinderbuch angefangen und beendet, dann noch eins. Um von der Dunkelheit fortzukommen, um etwas Licht in meinen Kopf reinzulassen. Paula und die Leichtigkeit des Seins und Zarah entstanden. Mein Problem war aber nicht gelöst. Der Roman saß mir weiterhin im Nacken. Dabei begann es wirklich so harmlos. Und zwar mit einem Traum. Ich war in dem Traum einer von vier Freunden. Ich hatte einen Plan und ich schlug vor, wir sollten eine Agentur gründen, die sich bei Leuten entschuldigt. Als ich aus dem Traum erwachte, war ich zu müde, um das alles im Detail aufzuschreiben, also habe ich mir nur den Namen der Agentur auf die Hand gekritzelt habe. Sorry. So harmlos fing es an.

Nach knapp zwei Jahren Schreiben und Zögern beschloß ich im September 2007 mich zusammenzureissen und das Buch voll und ganz und ohne Ausreden in Angriff zu nehmen. Um nicht schwach zu werden, stellte ich ein paar Regeln auf. Kein anderes Buch hatte vorrang. Und um mich für meine Furcht zu bestrafen, wollte ich mich solange nicht rasieren, bis unter dem Buch ENDE stand.

Wer schauen möchte, wie ich nach einem Monat aussah, kann es sich unter folgendem Link ansehen. http://www.3sat.de/mediathek/?obj=6834.

Der Albtraum Bart und der Albtraum Buch hielten bis zum Januar an. Ich ackerte und ackerte, ich war so kaputt, daß ich - wenn ich mal Besuch bekam - den Leuten nicht in die Augen schauen konnte. Der Fokus funktionierte nicht. Wenn ich im Morgengrauen ins Bett fiel, blieb die Geschichte an meiner Seite, suchte nach Lösungen und wollte beachtet werden. Ende Januar war es dann so weit. Ich fand Ruhe, ich fand Schlaf, ich hatte mich von dem Roman verabschiedet und meinen Tribut geleistet.< Mensch, war ich fertig.

Die Schuldfrage war schon immer ein Thema für mich. Schuld in Verbindung mit Freundschaft und dem menschlichen Versagen, das jeden Tag um einem herum stattfindet. Das eigene Versagen stand dabei ganz oben. Die Ratlosigkeit, der Versuch Lösungen zu finden, ohne sich dabei selbst zu verlieren. Themen, die schon immer da waren und jetzt zu einem Roman wurden.

Wenn ihr mehr über das Buch und meine Gedanken lesen wollt, schaut unter den Interviews.


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Yugoslavian Gigolo
(Klett-Cotta, 2005)

Das hier ist Brankos Geschichte, bei der ich in vielen Momenten dachte, das könnte auch meine Geschichte gewesen sein. Nicht was Brankos Aktionen angeht, sondern viel mehr seine Panik, die Furcht und schiere Verzweiflung, die ihn in die dunkelsten Ecken seines Seins treibt. Ich habe den Roman meinem Vater gewidmet, der immer der Meinung war, daß man nur in der Armee wahre Freunde findet. Wenn es nach ihm gegangen wäre, wäre ich einer der Dreh- und Angelpunkte des Balkankriegs gewesen.


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du bist zu schnell
(Klett-Cotta, 2003)

Das erste Buch, das in der Belletristik erschienen ist. Auch wenn ich nicht finde, daß die anderen Romane zu anderen Sparten gehören, muß das hier angemerkt werden. Auch ein neuer Verlag trat auf die Bühne. Klett-Cotta habe ich schon immer gemocht und daß sie diesen Roman machen wollten, hat mein Herz zum Singen gebracht.

Viele Fragen zu diesem Buch drehen sich darum, was ich denn mit der Geschichte zu tun hätte und ob es meine eigenen Erlebnisse sind. Die Geschichte basiert auf zwei Menschen, die mir sehr wichtig waren. Das eine war eine Freundin, die eine Menge Probleme hatte und die Basis für Val darstellte; das andere war ein Freund, der zwei Psychosen durchlebte und mir damit eine Heidenangst eingejagt hat. Mein Leben mit diesen Freundschaften, die Gedanken und die Sorge um diese Menschen führten zu du bist zu schnell. Und natürlich wollte ich auch saftigen Thriller schreiben und euch ein paar schlaflose Nächte bereiten.

Zur Zeit sitzen Gregor und ich an dem Drehbuch und hoffen auch hier, daß es eines Tages ein großer Film wird.


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